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Arbeitsplätze ergonomisch gestalten

Die Gestaltung des Arbeitsplatzes ist ein wesentlicher Faktor, der Auswirkungen darauf hat, ob Mitarbeiter gesund und leistungsfähig sind. Trotz alledem gibt es leider noch zu viele Arbeitsplätze, bei denen keinerlei ergonomische Arbeitsplatzgestaltung stattfindet und somit wertvolle Ressourcen nicht voll genutzt werden. Erfahren Sie in diesem Blog, wie Sie einen Arbeitsplatz ergonomisch anpassen können.

Beschwerden durch Ergonomie vorbeugen

Täglich sind etliche Arbeitnehmer an Ihrem Arbeitsplatz verschiedenen Belastungen ausgesetzt; sei es ein hoher Lärmpegel, eine grelle Beleuchtung oder das stundenlange Sitzen am Schreibtisch. Solche Faktoren können die Arbeitsleistung und Gesundheit der Mitarbeiter in hohem Maße beeinträchtigen. Hieraus resultierende Beschwerden können sich in einer erhöhten Fehlzeitenquote, sinkenden Produktivität und abnehmender Mitarbeiterzufriedenheit ausdrücken.

Leider bestehen in Deutschland noch zu viele Arbeitsplätze, die trotz gesundheitsgefährdender Anzeichen, keinerlei ergonomischen Anpassungen unterzogen werden. Dabei ist eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung eine der wesentlichsten Maßnahmen im Bereich der Verhältnisprävention.

Ob im Büro oder im Produktionsprozess, ob stehende Tätigkeit, sitzende Tätigkeit oder in Bewegung - mit einer zielgerichteten ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung schützt ein Unternehmen die Gesundheit und Leistungsfähigkeit seiner Mitarbeiter effektiv und nachhaltig.

Zahlreiche Beschwerden des Muskel-Skelett-Apparats, wie zum Beispiel Nackenverspannungen, verkürzte Sehnen- und Bänderstrukturen, Migräne oder auch Bandscheibenvorfälle, können somit verhindert werden.

Unternehmen müssen verstehen, dass eine mitarbeiterbezogene Arbeitsplatzgestaltung ein wesentlicher Faktor für die Mitarbeiterzufriedenheit, emotionale Bindung und Wertschätzung des Mitarbeiters darstellt.

Der nachfolgende Blog umfasst die wichtigsten Aspekte für eine zielgerichtete ergonomische Arbeitsplatzgestaltung. In diesem Kontext werden die Unterschiede zwischen der Verhaltens-und Verhältnisprävention erläutert und Vorgehensweisen aufgezeigt, wie eine ergonomische Anpassung der Arbeitsplätze durchgeführt werden soll. Abschließend wird der Return-of-Investment dieser Maßnahme aufgezeigt.


Die Online-Schulung Arbeitsplätze ergonomisch gestalten vermittelt den Teilnehmern die Grundlagen zur optimalen Gestaltung der Arbeitsplätze, um körperlichen Fehlbelastungen vorzubeugen. Des Weiteren wird Wissen vermittelt, um die individuelle Bewegungsabläufe von Mitarbeiters ergonomischer zu gestalten.


Die Ergonomie in der Arbeitswelt

Vielen Arbeitgebern ist im Bezug auf die arbeitsplatzbezogene Ergonomie gar nicht bewusst, dass verpflichtende Vorgaben in diesem Bereich bestehen, an welche die Arbeitgeber gebunden sind.

Folgenden Vorgaben bestehen im Rahmen der Ergonomie:

  • Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)

  • DIN EN ISO 9241

  • DIN EN ISO 10075

  • Bildschirmarbeitsplatzverordnung (BildscharbV)

  • Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)

Die Einhaltung dieser Vorgaben gewährleistet die optimale Abstimmung zwischen Bildschirm, Bürostuhl, Schreibtisch und Beleuchtung, so zumindest die Theorie. Leider ist es in der Praxis so, dass sich viele Arbeitgeber diesen Vorgaben nicht verpflichtet fühlen. Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass auch von den Mitarbeitern ein hohes Maß an Beteiligung gegeben sein muss, um Vorgaben umzusetzen.

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Ergonomische Aspekte am Arbeitsplatz

Unter Einhaltung der genannten Vorgaben, gibt es viele Bereiche am Arbeitsplatz die überprüft werden müssen. Dabei ist auf ein zielgerichtetes Vorgehen zu achten. Eine vorab durchgeführte Analyse hilft dabei, Brennpunkte zu identifizieren, um darauf aufbauend gezielt ergonomische Maßnahmen auszuwählen.

So kann im Rahmen der Analyse eine Arbeitsplatzbegehung oder Mitarbeiterbefragung stattfinden. Diese hilft dabei, dringend zu behandelnde Belastungsschwerpunkte im Sektor der Ergonomie aufzudecken. Im Folgenden werden wichtige ergonomische Bereiche vorgestellt, die Bestandteil einer ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung sein sollten:

Schreibtischergonomie

Die Körpergröße der Arbeitnehmer unterscheidet sich in sehr starkem Maße voneinander, trotz alledem gibt es gewisse Grundstandards, die jeder Schreibtisch erfüllen sollte.

So sollte ein Schreibtisch 80 cm tief und 160 cm breit sein. Abhängig von der jeweiligen Körpergröße sollte der Schreibtisch nicht höher als 18-30 cm über der Sitzfläche liegen. Des Weiteren sollte eine optimale Beinfreiheit unterhalb des Schreibtisches gegeben sein.

Eine optimale Lösung bietet vor allem die Nutzung eines höhenverstellbaren Schreibtisches. Solch ein Schreibtisch fördert aktiv geschmeidige Muskeln, da man ständig zwischen einer sitzenden und stehenden Position wechseln kann; so bleibt der Körper in Bewegung. Somit wird bei einer stehenden Position die Beinmuskulatur aktiviert sowie die Rücken- und Nackenmuskeln können sich deutlich besser entspannen. Außerdem durchbricht man durch häufige Positionswechsel lange, einseitige Arbeitspositionen, was der geistigen Frische zugutekommt.

Bürostuhlergonomie

Ein Bürostuhl sollte auf die Bedürfnisse und körperlichen Konstitutionen eines Mitarbeiters ausgerichtet sein. Eine gesunde Körperhaltung sollte durch den Bürostuhl gefördert werden. Das Anwinkeln der Beine um 90 Grad, sowie das Anheben des Brustbeins und das Anliegen des Rückens an der Sitzlehne, stellen die optimale Sitzposition dar.

Bildschirmergonomie

Die Bildschirmergonomie umfasst alle Gestaltungsfaktoren für ein bedarfsgerechtes Arbeiten mit dem Computer. So sollte der Bildschirm nicht zu klein sein und sich in einem guten Sehabstand befinden. Weiter sollte der Bildschirm nicht seitlich zu einer Person positioniert sein, da hierbei eine häufige Kopfdrehung stattfindet, was Nackenverspannungen begünstigt.

Büroraumergonomie

In Verbindung mit dem Büroraum ist der Lärmpegel ein wichtiger Punkt, der hier zu erwähnen ist. Der Lärmpegel sollte so gering wie möglich sein, um die Produktivität der Arbeitnehmer nicht einzuschränken. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass der Lärmpegel unter 55db(A) bleibt. Die richtige Raumtemperatur für ein Büro liegt bei circa 20-22 Grad Celsius. Außerdem sollte auf ausreichende Lichtverhältnisse wert gelegt werden, da ein dunkler Raum mit wenig Licht psychische Erkrankungen fördern kann. Auch die ausreichende Platzfreiheit pro Mitarbeiter sollte im Zuge der Büroraumergonomie im Fokus stehen.

Lichtverhältnisergonomie

Die Lichtverhältnisse sind ebenfalls im Bereich der Ergonomie ein wichtiger Bestandteil. So sollten Reflexblendungen und direkte Blendungen der Mitarbeiter genauso vermieden werden wie grelle Lichtverhältnisse und Lichtflimmern. Des Weiteren fördern Büroräume mit einer hellen Wand- und Deckenfarbe die Helligkeit im Büro. Die optimale Beleuchtungsstärke ist bei ca. 1000 Lux gegeben. Es sollte außerdem darauf geachtet werden, dass Schreibtische seitlich zu Fenstern platziert sind. Somit scheint das Tageslicht seitlich auf die Arbeitsfläche und verhindert Schattenwürfe und Reflexblendungen.



Verhaltens- und Verhältnisprävention

Die Ergonomie ist ein Bestandteil der Gesundheitsförderung. Die Gesundheitsförderung setzt sich aus Maßnahmen zusammen, welche an der Verhaltens- und Verhältnisprävention ansetzen.

Dabei spricht man von Verhaltensprävention, wenn Maßnahmen durchgeführt werden, die Verhaltensweisen bei Mitarbeitern verändern oder verbessern sollen, um Ihr Wohlbefinden zu fördern (Ernährungscoaching, Rückenschule usw.).

Die Verhältnisprävention richtet sich auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Mitarbeiter aus und versucht diese an die Bedürfnisse der Arbeitnehmer anzupassen. Somit wird auch ersichtlich, dass die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung in den Sektor der Verhältnisprävention fällt.

Allerdings ist es wie so oft im Leben, dass der richtige Mix aus unterschiedlichen Interventionen die größten Erfolge bringt. So wird bei der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung ebenfalls die Verhaltensprävention benötigt.

Maßnahmen aus der Verhaltensprävention sollen dazu beitragen, die Mitarbeiter für ein ergonomisches Arbeiten zu sensibilisieren. Die Mitarbeiter sollen in diesem Zuge ihr eigenes Verhalten am Arbeitsplatz reflektieren und bewusster auf eine gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung achten.

Des Weiteren erfolgen innerhalb der Verhaltensprävention Maßnahmen, welche die körperliche Fitness der Arbeitnehmer fördern. So sind hier Trainingsprogramme zu nennen, die eine aktive Muskulatur fördern und als Ausgleichstraining zu langem Sitzen oder schwerer körperlicher Arbeit genutzt werden können. Das rückengerechte Heben sowie Ausgleichsbewegungen zu langem Sitzen fallen ebenfalls in den Bereich der Verhaltensprävention.

Ein Arbeitsplatz kann so gut ergonomisch gestaltet sein wie nur möglich, wenn der Mitarbeiter jedoch kein gesundheitsförderndes Verhalten am Arbeitsplatz an den Tag legt, sind die ergonomischen Maßnahmen in den meisten Fällen wirkungslos.

Ein Mix aus der Verhaltens- und Verhältnisprävention bietet die größtmögliche Chance, die Ergonomie am Arbeitsplatz erfolgreich zu gestalten. Eine bedarfsgerechte Arbeitsplatzgestaltung, gepaart mit einem gesundheitsförderlich ausgerichteten Mitarbeiterverhalten, ist der Idealzustand, welcher das Ziel darstellen sollte.

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Der Return-of-Investment einer ergonomischen Anpassung der Arbeitsplätze

Erkrankungen des Muskel-Skelett-Apparats sind immer noch eine der häufigsten Ausfallgründe innerhalb eines Unternehmens. Dadurch entstehen Kosten in den Bereichen Lohnfortzahlung und Produktivitätsausfall. Des Weiteren entsteht durch Absentismus eines Arbeitnehmers häufig ein Mehraufwand für alle anderen Mitarbeiter, was wiederum zu einer Beeinträchtigung der Mitarbeiterzufriedenheit und Motivation führen kann.

Durch eine verbesserte Ergonomie am Arbeitsplatz können Unternehmen diese Probleme umgehen. Eine bedarfsgerechte Arbeitsplatzgestaltung fördert die Mitarbeiter in Ihrer Leistungsfähigkeit und Gesundheit. Daraus resultieren geringere Fehlzeiten durch Muskel-Skelett-Erkrankungen sowie geringere Kostenaufwendungen für Lohnfortzahlungen und Produktivitätsausfälle.

Durch die aktive Fokussierung auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter steigert ein Unternehmen ebenfalls die Mitarbeiterzufriedenheit, Mitarbeitermotivation und emotionale Bindung.



Fazit zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung

Eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung steht in einem weitreichenden Zusammenhang mit der Leistungsfähigkeit eines Unternehmens. Erst gesunde Mitarbeiter sind arbeitsfähig und nur gesunde Mitarbeiter können einen hohen Leistungsstand bei der Arbeit erreichen. Um diesen hohen Leistungsstand sicherzustellen, bedarf es auch der Maßnahme einer umfassenden ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung. Hierbei sollte das Wort “umfassend” beachtet werden. Nur durch einen Mix aus der Verhaltens- und Verhältnisprävention ist es möglich, den höchstmöglichen Return-of-Investment zu erzielen. Somit sind im Prozess der Ergonomie ebenfalls die Mitarbeiter gefordert, sich ergonomisch richtig und gezielt zu verhalten. Wenn all diese Aspekte berücksichtigt werden, steht einer erfolgreichen Umsetzung der Ergonomie am Arbeitsplatz nichts im Wege.

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Mitarbeiterbefragung im BGM

Die Mitarbeiterbefragung ist eines der wichtigsten Instrumente im Bereich der Personaldiagnostik und des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Erhalten Sie in diesem Blog Informationen, wie Sie Mitarbeiterbefragungen im BGM optimal gestalten und Mitarbeiter im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements miteinbeziehen

Moderne Unternehmen hören Ihren Mitarbeitern zu

Ein Betriebliches Gesundheitsmanagement kann innerhalb eines Unternehmens nur erfolgreich sein, wenn alle Beteiligten ein hohes Maß an Engagement und Akzeptanz für das Thema mitbringen. In anderen Worten könnte man es auch so ausdrücken, dass die Mitarbeiter und die zuständigen Personen die aktiven Schauspieler auf der Bühne des Gesundheitsmanagements sind. Aus diesem Grund ist es unabdingbar, die Mitarbeiter in den Prozess des BGM mit zu integrieren. Die Mitarbeiter sind schlussendlich diejenigen Personen, die Maßnahmen und Konzepte umsetzen sollen.

Somit ist es wichtig, die Bedürfnisse seiner Belegschaft zu kennen, um darauf aufbauend gezielt Konzepte und Maßnahmen zu entwerfen. Dies führt zu einer hohen Akzeptanz sowie zu zielgerichteten Verbesserungen, da die umgesetzten Maßnahmen direkt auf den Bedarf der Arbeitnehmer ausgerichtet sind. Um diesen Standard im Unternehmen zu erreichen, bietet sich eine Mitarbeiterbefragung an. Diese bezieht die Mitarbeiter aktiv in das Betriebliche Gesundheitsmanagement mit ein. Dabei ist es möglich, Bedürfnisse und Potenziale der Mitarbeiter zu erkennen, sowie Chancen und Risiken in Arbeitsabläufen aufzudecken.

In der Theorie hört sich die Durchführung einer Mitarbeiterbefragung relativ simpel an, allerdings ist ein strukturiertes Vorgehen unter der Berücksichtigung von vielen Faktoren extrem wichtig. Hierbei ergeben sich häufig Probleme im Bereich der Zielsetzung einer Mitarbeiterbefragung, und damit einhergehend Problematiken bei dem Entwurf von zielgerichteten Fragestellungen sowie Probleme im Rahmen des Datenschutzes und der systematischen Auswertung der erhobenen Daten.

Vor allem der Datenschutz ist bei einer Mitarbeiterbefragung ein großes Thema. Da es sich bei einer Befragung in der Regel um personenbezogene Daten handelt und rechtliche Grundlagen für eine zwingende Teilnahme fehlen, müssen Befragungen immer auf einer freiwilligen Basis stattfinden. Um Schwierigkeiten im Rahmen des Datenschutzes zu umgehen, bietet sich eine anonyme Mitarbeiterbefragung an. Dies fördert außerdem, dass die Mitarbeiter ihre tatsächlichen Meinungen und Standpunkte preisgeben. Um trotz freiwilliger Basis eine hohe Teilnehmerquote zu generieren, ist Transparenz unabdingbar. Auch hier ergeben sich häufig Probleme, da Mitarbeiter nicht ausreichend über Sinn, Zweck und Ablauf der Befragung informiert werden. Somit zeigt sich, dass eine Befragung durchaus Schwierigkeiten mit sich bringt, die berücksichtigt werden müssen.

Der nachfolgende Blog soll ein Informationsfundament schaffen, um die weitreichenden Vorteile einer Mitarbeiterbefragung zu verstehen und die zielgerichteten, systematischen Vorgehensweisen einer Befragung kennenzulernen.


Die Online-Schulung Mitarbeiterbefragung im BGM vermittelt die optimale Gestaltung und Vorgehensweise bei der Befragung von Mitarbeitern. Ebenso erlernen die Teilnehmer die wesentlichen Grundlagen im Bereich des Beschäftigtendatenschutzes im Kontext von Mitarbeiterbefragungen.


Mehrwert einer Mitarbeiterbefragung

Für ein Unternehmen ergeben sich durch die Umsetzung einer Mitarbeiterbefragung folgende Vorteile:

Einbeziehung der Mitarbeiter in den Prozess des Betrieblichen Gesundheitsmanagements

Maßnahmen und Konzepte können nur erfolgreich sein, wenn eine hohe Beteiligung und Akzeptanz bei den Mitarbeitern vorliegt. Durch die Mitarbeiterbefragung binden Sie die Belegschaft aktiv in die Ausgestaltung der Maßnahmen mit ein. Somit wird sichergestellt, dass sich die Maßnahmen zielgenau an dem Bedarf der Belegschaft orientieren.

Aussagekräftige Analyse des Status quo

Die Mitarbeiterbefragung legt Wünsche, Anregungen, Potenziale, Chancen und Risiken der Mitarbeiter offen. Dies ermöglicht einen umfassenden Einblick in Arbeitsabläufe und Arbeitsprozesse innerhalb eines Unternehmens. Dadurch ist es möglich, Fehlentwicklungen in Arbeitsbereichen zu erkennen oder auch ungenutzte Potenziale einzusetzen. Ein umfassender Blick auf den Status quo im Unternehmen ist die Folge.

Effizienzsteigerung

Die gewonnenen Erkenntnisse sorgen dafür, dass eine Maßnahmen- und Konzeptplanung schneller und zielgerichteter durchgeführt werden kann. Des Weiteren werden dadurch zeitliche, finanzielle und personelle Ressourcen geschont. Die aktive Beteiligung der Mitarbeiter sorgt für eine höhere Arbeitsmotivation, welche zu einer Effizienzsteigerung im Rahmen von Arbeitsprozessen beiträgt.

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Vorgehensweise innerhalb einer Mitarbeiterbefragung

Eine Mitarbeiterbefragung kann nur durch eine dezidierte Struktur einen Mehrwert für alle Beteiligten bringen. Im Nachfolgenden wird eine zielgerichtete Vorgehensweise aufgeführt:

  1. Festlegung des Befragungsziels

  2. Entwurf des Fragebogens

  3. Berücksichtigung aller wesentlichen Faktoren zum Datenschutz

  4. Umfangreiche Aufklärung der Belegschaft

  5. Mitarbeiterbefragung durchführen

  6. Fragebögen auswerten

  7. Evidenzbasierte Handlungsempfehlungen ableiten

  8. Kommunikation der Ergebnisse

  9. Umsetzung der abgeleiteten Empfehlungen

  10. Erfolgsmessung



Methoden der Mitarbeiterbefragung

Befragungsmethoden werden in quantitative und qualitative Methoden unterschieden. Eine Quantitative Mitarbeiterbefragung verschafft einen Gesamtüberblick über die aktuelle Unternehmenssituation. Hierbei können nicht nur Fragen zu gesundheitlichen Themen behandelt, sondern auch allgemeine Themen behandelt, wie das Verhältnis zu Führungskraft, das Betriebsklima und die Unternehmenskultur. Die Durchführung einer Quantitativen Mitarbeiterbefragung erfolgt in den meisten Fällen in standardisierter Form online oder schriftlich. Der Vorteil dieser Methode ist, dass eine große Anzahl an Mitarbeitern in relativ kurzer Zeit befragt werden kann und somit ein schneller Ist-Zustand ersichtlich wird. Durch den sehr stark allgemein gehaltenen Faktor ist es allerdings schwer, einzelne Potenziale oder Fehlabläufe zu erkennen.

Neben der Quantitativen Befragung gibt es noch die Qualitative Mitarbeiterbefragung. Bei der Qualitativen Mitarbeiterbefragung werden Arbeitsabläufe, Abteilungen und Mitarbeiter detaillierter bzw. tiefgehender befragt. Häufig geschieht dies über ein persönliches Experteninterview mit optionaler Arbeitsplatzbegehung oder Beobachtung. Dadurch erhält ein Unternehmen genauere Informationen zu bestimmten Themen. Allerdings nimmt diese Befragungsmethode viel mehr Zeit in Anspruch, was dazu führt, dass eine lange Zeitspanne entsteht, bis Maßnahmen geplant und umgesetzt werden können.

Eine weitere Möglichkeit ist die Kombination aus beiden Methoden. So kann es zu Beginn sinnvoll sein, ein Experteninterview mit mehreren Mitarbeitern durchzuführen. Hierbei ist es möglich, erste qualitativ hochwertige Informationen über das aktuelle Meinungsbild der Mitarbeiter und der Arbeitsabläufe im Unternehmen zu erhalten. Darauf aufbauend kann man in der nachfolgenden Quantitativen Mitarbeiterbefragung seine Fragen noch zielgerichteter aufbauen und spart so sehr viel Zeit, da nur noch Fragen zu finden sind, welche die wichtigsten Anliegen der Mitarbeiter behandeln.

Bei der Methodenauswahl sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. So sollte ein großes Unternehmen sich eher auf eine Quantitative Mitarbeiterbefragung festlegen, während eine Qualitative Mitarbeiterbefragung für Unternehmen mit einer geringen Zahl an Mitarbeitern sinnvoll wäre. Ebenfalls ist zu klären, ob ein Unternehmen einzelne Abteilungen analysieren will oder Einblicke über den gesamten Status quo erlangen möchte.


Testverfahren der Mitarbeiterbefragung

Innerhalb der Quantitativen- und Qualitativen Mitarbeiterbefragung kann mit verschiedenen Standard-Testverfahren gearbeitet werden:

  • PLG-Index (Arbeits- und Leistungsfähigkeit)

  • RESTQEBF (Erholungs-Belastungs-Fragebogen)

  • COPSOQ-Index (Copenhagen psychosocial questionnaire)

  • AVEM (Arbeitsplatzbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster)

Themen der Mitarbeiterbefragung sind unter anderem:

  • Betriebsklima

  • individuelle Leistungsfähigkeit

  • Gefahren in den Bereichen Mobbing und Sucht

  • Mitarbeiterzufriedenheit

  • Verhältnis zur Führungskraft

  • physische und psychische Belastungsschwerpunkte

  • Gefahrenquellen innerhalb des Unternehmens

  • weitere bedarfsorientierte Themen

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Der Return-of-Investment einer Mitarbeiterbefragung

Eine Mitarbeiterbefragung schafft einem Unternehmen in vielerlei Hinsicht einen hohen Return-of-Investment.

Folgende Erfolgsparameter lassen sich zusammenfassen:

  • Durch das aktive Interesse an den Bedürfnissen der Mitarbeiter steigt die Mitarbeitermotivation und emotionale Bindung an das Unternehmen. Aufgrund dieser gestiegenen Zufriedenheit und Motivation sind eine Reduzierung der Fluktuationsrate, eine höhere Arbeitsproduktivität, sowie geringe Fehlzeiten zu erwarten.

  • Eine geringe Fehlzeiten-Quote führt zu Ersparnissen in den Bereich Lohnfortzahlungen und Kosten durch Produktivitätsausfälle.

  • Die Mitarbeiterbefragung beteiligt die Mitarbeiter aktiv an der Ausgestaltung von BGM-Maßnahmen, was die Akzeptanz und Beteiligung für den kompletten Prozess erhöht.

  • Eine erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit, eine geringe Fluktuationsrate sowie die Beteiligung der Mitarbeiter an BGM-Prozessen fördert das Image eines Unternehmens nachhaltig.

  • Des Weiteren profitiert die Personalabteilung extrem von den gewonnen Erkenntnissen einer Mitarbeiterbefragung. Durch die gewonnen Daten ist es möglich, die Personalentwicklung zielgerichteter an den Bedürfnissen der Mitarbeiter auszurichten.

  • Ein verbesserter Informationsaustausch zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern erhöht die Produktivität der Arbeitsprozesse.

  • Ineffiziente Arbeitsabläufe können genauso aufgedeckt werden, wie Arbeitsprozesse mit einer erhöhten Gefährdung; so wird der Erfolg der präventiven Gesundheitsarbeit gesteigert.

  • Nicht erkannte Potenziale können genutzt werden, um schneller, effizienter und leistungsfähiger zu arbeiten.



Fazit zu einer Mitarbeiterbefragung im BGM

Die Mitarbeiterbefragung ist eines der wichtigsten Analyse-Tools im Rahmen eines umfangreichen Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Eine Mitarbeiterbefragung bietet einen großen Mehrwert für alle Mitarbeiter im Unternehmen. Chancen, Risiken, Potenziale und Bedürfnisse der Mitarbeiter werden umfangreich aufgedeckt.

Dieser Mehrwert ist allerdings nur dann möglich, wenn die Befragung ausreichend und mit bedacht geplant wird. Die Vorbereitung einer Mitarbeiterbefragung entscheidet schlussendlich über den Erfolg des gesamten Prozesses. Dabei sollte alles mit der Zielsetzung beginnen. Das Ziel der Befragung muss klar feststehen, bevor die nächsten Schritte eingeleitet werden. Bei der Befragungsmethode ist darauf zu achten, dass sich die Auswahl an der individuellen Unternehmensstruktur ausrichtet. Weiter sind die Regelungen des Datenschutzes zu beachten. Wichtig ist ebenfalls, aus den ausgewerteten Daten, die richtigen Schlüsse zu ziehen, falls hierbei Know-how Defizite festgestellt werden, sollte man eine externe Beratung hinzuziehen oder sich durch eine Online-Schulung in diesem Bereich weiterbilden. Finden die genannten Aspekte Beachtung, ist das Fundament gelegt, um mit einer Mitarbeiterbefragung ganze Unternehmensprozesse leistungsfähiger zu gestalten und eine hohe Zufriedenheit und Motivation bei seiner Belegschaft zu erreichen.

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Gesundheitsberichte lesen und analysieren

Sie erhalten Informationen, wie Sie Gesundheitsberichte lesen und analysieren, welche Informationen im Bezug auf die Mitarbeitergesundheit Sie sinnvoll nutzen können und wie Sie diese zielgerichtet interpretieren, um bessere Erfolge im BGM zu erzielen.

Gesundheitsberichte lesen und analysieren

Betriebliche Gesundheitsberichte geben Aufschluss darüber, wie es um den Gesundheitszustand der Belegschaft steht und in welchen Bereichen des Unternehmens starke Belastungsfaktoren vorzufinden sind. Solche Gesundheitsberichte werden in den meisten Fällen von den diversen Krankenkassen erstellt. Allerdings ist es ebenfalls möglich, einen Gesundheitsbericht auf Grundlage von eigenen internen Unternehmensrecherchen zu erstellen oder auf eine externe Beratung für die Erstellung eines Gesundheitsberichts zurückzugreifen. Des Weiteren erstellen Stiftungen, Institutionen sowie der Bund Gesundheitsberichte, die allerdings allgemein auf die gesamte Bevölkerung ausgerichtet sind.

Der Gesundheitsbericht ist ein BGM-Tool, dass BGM-Verantwortliche dabei unterstützt, die größten Belastungsschwerpunkte und Herausforderungen im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements aufzudecken, um darauf aufbauend zielgerichtete Maßnahmen ableiten zu können. Ein Gesundheitsbericht kann ebenfalls dazu genutzt werden, um den Wirkungsgrad von durchgeführten Maßnahmen zu bewerten. Wesentliche Ziele, die man mit der Analyse eines Gesundheitsberichtes erreichen kann, sind die systematische Informationsgewinnung über das Krankheits- und Unfallgeschehen in einem Unternehmen, die Schaffung einer Entscheidungsgrundlage für eine passende Maßnahmenauswahl, sowie die Entwicklung einer Arbeitshypothese für weitergehende Analysen.

Leider ist vielen Unternehmen das Potenzial solcher Gesundheitsberichte noch nicht bewusst und es werden keinerlei Analysen auf Grundlage eines solchen Berichtes durchgeführt. Somit haben Unternehmen häufig keine Anhaltspunkte über den genauen Gesundheitszustand der Belegschaft oder über vorliegende Belastungsschwerpunkte. Die Folgen sind zu meist ein hoher Krankenstand, damit einhergehend hohe Personalaufwendungen, eine geringe emotionale Bindung vonseiten der Mitarbeiter an das Unternehmen, sowie ein BGM mit einem geringen Wirkungsgrad, da Maßnahmen nicht auf dem Fundament einer weitreichenden Analyse ausgewählt werden können und somit keinerlei Effekte zu erwarten sind.

Ein weiteres Problem ist, dass vor allem die für das BGM zuständigen Personen häufig ein Know-how Defizit im Bereich der Analyse von Gesundheitsberichten aufweisen. Der größte Problemfaktor ist in den meisten Fällen, aus den vorhandenen Daten Rückschlüsse auf das eigene Unternehmen zu ziehen und darauf aufbauend zielgerichtete Vorgehensweisen zu treffen. Häufig werden Gesundheitsberichte bei den zuständigen Krankenkassen durch die Unternehmen angefordert, diese jedoch nicht weiter verarbeitet. Dies bedeutet, dass Gesundheitsberichte nur einen wirklichen Mehrwert schaffen, wenn die Zuständigkeiten in der Lage sind, diese Berichte zu verstehen, sie analytisch zu behandeln und daraus Rückschlüsse zu ziehen.

Der Blog Gesundheitsberichte lesen und analysieren soll dem Leser Aufschluss darüber geben, wie Gesundheitsberichte optimal für ein Unternehmen genutzt werden können und welchen Mehrwert ein Gesundheitsbericht mit sich bringt. Weiter soll allerdings ebenfalls beleuchtet werden, in welchen Bereichen Gesundheitsberichte Defizite aufweisen.


Sie erlernen, wie Sie Gesundheitsberichte lesen und analysieren, welche Informationen im Bezug auf die Mitarbeitergesundheit Sie sinnvoll nutzen können und wie Sie diese zielgerichtet interpretieren, um bessere Erfolge im BGM zu erzielen.


Die Inhalte eines Gesundheitsberichts

Bei der Beschaffung eines Gesundheitsberichts bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Eine der gängigsten Möglichkeiten ist die Anforderungen eines Gesundheitsberichtes bei der jeweiligen Krankenkasse. Je mehr Arbeitnehmer bei der gleichen Kasse versichert sind, umso aussagekräftiger sind die Daten und Fakten zum Gesundheitszustand der Mitarbeiter. Des Weiteren erleichtert dies den gesamten Erstellungsprozess eines Gesundheitsberichtes, da sonst die Daten aus unzähligen verschiedenen Quellen zusammengetragen und vereinheitlicht werden müssen.

Die Auswertung erfolgt in der Regel über die Parameter Arbeitsunfähigkeit, Krankheitsart und Mitgliederstruktur über einen Zeitraum von einem Jahr. Aus diesen Parametern können verschieden Vergleiche und Rückschlüsse gezogen werden. So sind Vergleiche des Unternehmens mit der entsprechenden Branche, mit diversen Unternehmensbereichen sowie der Vergleich der Beschäftigten, auf Grundlage einer Alter-Geschlechts-Standardisierung, in hohem Maße umsetzbar. Die Arbeitsunfähigkeitsanalyse ist ein weiterer Bestandteil eines Gesundheitsberichts der Krankenkassen. Hierbei erfolgt die Auswertung über die Parameter Häufigkeit und Verteilung der gemeldeten Krankheitsfälle im Betrieb, Krankheitsdauer sowie Krankheitsdiagnose. Die daraus gewonnenen Zahlen werden dann mit den jeweiligen Unternehmensdaten verknüpft. Im Kontext der Unternehmensdaten, spricht man vorrangig von der Art des Arbeitsplatzes (Arbeitsbereich/Kostenstellen), in dem ein Beschäftigter tätig ist. Der Vergleich von Arbeitsunfähigkeitszeiten und den häufigsten Krankheitsarten mit Durchschnittswerten der Branche sowie betriebsintern zwischen verschiedenen Tätigkeitsbereichen führt dazu, dass Belastungsschwerpunkte im Unternehmen identifiziert werden können. Auf diesen Erkenntnissen können im nächsten Schritt zielgerichtete Maßnahmen entworfen werden, die genau an den entsprechenden Belastungsschwerpunkten ansetzen.


Die Aussagekraft von Gesundheitsberichten steigern

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Die Auswertungen von Daten zur Arbeitsunfähigkeit oder der Vergleich von Unternehmensbereichen innerhalb eines Gesundheitsberichts sind nicht ausreichend, um umfassend den Gesundheitszustand seiner Belegschaft festzustellen und alle Belastungsfaktoren zu identifizieren.

Um die Aussagekraft der Analyse zu erhöhen, bietet es sich an in Verbindung mit einem Gesundheitsbericht weitere Informationen zu erheben. Hierbei sollte als erster Schritt eine Feststellung und Bewertung von internen Unternehmensressourcen erfolgen, die aktiv genutzt werden können. Befindet sich im Unternehmen eine Fachkraft für Arbeitssicherheit, ein Betriebsarzt oder ein Sozialberater, dann sollte man diese Personen auch aktiv mit in den Analyseprozess einbeziehen. Liegen Strukturen und Ergebnisse einer Gefährdungsbeurteilung oder eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements vor, so sollte man diese Strukturen weiter ausbauen und Analysen durchführen. Die Nutzung interner Ressourcen ist der erste Schritt, um die Aussagekraft von Informationen in Verbindung mit einem Gesundheitsbericht zu erhöhen.

Zusätzliche Informationen zu einem Gesundheitsbericht können durch eine Betriebsbegehung, durch die Ergebnisse einer Gefährdungsbeurteilung, durch betriebsärztliche Untersuchungen oder durch Zahlen und Daten über die Fluktuation- und Absentismusquote erhoben werden. Dies schafft ein detaillierteres Bild, welche Belastungsfaktoren Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der Mitarbeiter haben.

Des Weiteren sollten die Mitarbeiter für die weitere Informationsbeschaffung herangezogen werden. Ein Gesundheitsbericht gibt Einblicke über den Gesundheitszustand der Mitarbeiter und der Belastungsschwerpunkte im Unternehmen. Auf Grundlage dieser ersten Erkenntnisse kann aufbauend eine zielgerichtetere Mitarbeiterbefragung durchgeführt werden. Somit besteht die Möglichkeit, die Fakten und Daten aus dem Gesundheitsbericht zu festigen oder auch neue Erkenntnisse im Bereich des Gesundheitszustandes der Mitarbeiter und der Belastungsfaktoren im Unternehmen herauszufiltern.



Der Return-of-Investment eines Gesundheitsberichts

Der Return-of-Investment (ROI) ist ein Parameter, um den Wert einer durchgeführten Maßnahme in Relation zu den getätigten Ausgaben zu setzen. Der ROI ist für jedes Unternehmen von großer Bedeutung, da der wirtschaftliche Gewinn im Vordergrund jeder durchgeführten Aktivität steht. Durch eine strukturierte Analyse von vorhandenen Gesundheitsberichten schafft ein Unternehmen in vielerlei Hinsicht einen hohen Mehrwert für sich und seine Mitarbeiter.

Eine genaue Identifikation des Gesundheitszustandes der Belegschaft ermöglicht es zielgerichtete Maßnahmen zu entwerfen. Diese Maßnahmen setzen direkt an den jeweiligen Belastungsfaktoren an, die Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der Mitarbeiter haben. Dieser Fakt spart in hohem Maße Ressourcen ein. Zum einen werden zeitliche Ressourcen aufgrund der klaren Maßnahmenauswahl eingespart, zum anderen sind Auswirkungen im Bereich der finanziellen Ressourcen zu erwarten. Maßnahmen, die sich direkt an den vorliegenden Belastungsfaktoren der Mitarbeiter ausrichten, schützen die Mitarbeiter vor Überlastungen, stärken die individuellen sowie gesundheitlichen Ressourcen der Mitarbeiter und erhalten diese somit längerfristig leistungsfähig. Dies führt zu verminderten Fehlzeiten und Langzeiterkrankungen und hält dadurch Kosten für Lohnfortzahlungen gering.


Empfehlungen im Rahmen eines Gesundheitsberichts

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Um einen Gesundheitsbericht optimal zu nutzen, ist es sinnvoll ein paar zielgerichtete Aspekte zu beachten. Der wichtigste Aspekt ist das Verständnis über einen Gesundheitsbericht. Liegt kein Know-how für die enthaltenen Daten und Fakten vor, ist das ganze Tool wertlos und eine umfangreiche Analyse nicht möglich. Fehlt dieses Verständnis, ist es ratsam sich in diesem Bereich fortzubilden. Ein effektives und zeitsparendes Tool ist eine Online-Schulung über das Lesen und Analysieren von Gesundheitsberichten zu absolvieren. Hierbei erlangen die zuständigen Personen umfangreiches Expertenwissen und können somit Gesundheitsberichte in Ihrer kompletten Form verstehen, analysieren und Rückschlüsse für das eigene Unternehmen herausfiltern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kontinuität im Rahmen eines Gesundheitsberichts. Erlangte Informationen, Zahlen und Daten sollten in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden. Eine regelmäßige Anforderung von Gesundheitsberichten oder das Erheben von Zahlen, Daten und Fakten ist ein wesentlicher Bestandteil, um sich permanent auf dem aktuellsten Wissensstand im Rahmen der Mitarbeitergesundheit zu befinden. Die Verknüpfung von neuen Daten mit vergangenen Daten ist ein weiterer Faktor, um fortlaufend das komplette Betriebliche Gesundheitsmanagement zu modifizieren und auf veränderte Gegebenheiten vorbereitet zu sein.

Krankenkassen sind bei der Datenerhebung und der Datenanalyse für den Gesundheitsbericht an die gesetzlichen Vorgaben des Bundesdatenschutzes § 3 Absatz 1 gebunden. Eine rechtliche Grundlage, die ein Unternehmen bei der Anforderung eines Gesundheitsberichts zu beachten hätte, gibt es nicht. Allerdings sind die Datenschutzregelungen bei der Erhebung von unternehmensinternen Zusatzinformationen (Mitarbeiterbefragung, Psychische Gefährdungsbeurteilung, betriebsärztliche Untersuchungen usw.) in hohem Maße zu beachten.


Vorliegende Defizite eines Gesundheitsberichts

Die heterogene Krankenversicherungsstruktur stellt für die Aussagekraft eines Gesundheitsberichts eine immer größer werdende Herausforderung dar. Heutzutage ist es enorm einfach die Krankenkasse zu wechseln, womit es relativ selten geworden ist, dass der Großteil der Arbeitnehmer bei der gleichen Krankenkasse versichert ist. Einen einheitlichen Gesundheitsbericht zu erfassen ist dadurch mit sehr viel Aufwand verbunden. Somit ist unternehmensintern zu klären, wie viele Arbeitnehmer bei unterschiedlichen Krankenkassen versichert sind, um abwägen zu können, ob ein angeforderter Gesundheitsbericht ausreichend Aussagekraft besitzen würde.


Fazit zum Gesundheitsbericht

Der Gesundheitsbericht ist ein Analysetool, welches das Potenzial besitzt, einen hohen Mehrwert zu liefern. Allerdings sind verschiedene Aspekte zur erfolgreichen Nutzung zu berücksichtigen. Es muss in jedem Falle das Verständnis für einen Gesundheitsbericht und dessen Analyse vorliegen; ohne dieses Verständnis kann keine optimale Bewertung erfolgen und somit keinerlei Rückschlüsse gezogen werden. Des Weiteren sollte man in Verbindung mit einem Gesundheitsbericht weitere Zusatzinformationen im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung, Psychischen Gefährdungsbeurteilung oder betriebsärztlichen Untersuchung erheben. Dadurch steigert sich die Aussagekraft über den Gesundheitszustand der Mitarbeiter und vorliegende Belastungsschwerpunkte. Weiter sollte eine kontinuierliche Analyse eines Gesundheitsberichts in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. So ist ein Unternehmen auf stetig wechselnde Veränderungen im Bereich der Mitarbeitergesundheit und der Belastungsfaktoren vorbereitet. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte verspricht die Analyse eines Gesundheitsberichts weitreichende Erfolge für das Unternehmen sowie einen hohen Return-of-Investment.

Quellenangabe:

Haufe: Gesundheitsberichte (URL: https://www.haufe.de/personal/haufe-personal-office-platin/gesundheitsbericht_idesk_PI42323_HI672849.html) (Stand: 06.02.2019)

INFOLINE GESUNDHEITSFÖRDERUNG: Betrieblicher Gesundheitsbericht (URL: https://www.infoline-gesundheitsfoerderung.de/instrumente/betrieblicher-gesundheitsbericht/) (Stand: 06.02.2019)

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