Potenzialanalyse im BGM

Gründe für eine Potenzialanalyse im BGM

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Der Blick für die gesundheitliche Verantwortung von Unternehmen in Bezug auf Ihre Mitarbeiter befindet sich in einem Wandel. Lag vor einigen Jahren noch die Grundeinstellung vor, dass jeder Mitarbeiter selbst für seine Gesundheit verantwortlich sei, besteht heute die verbreitete Sichtweise, dass man als Unternehmen die Mitarbeiter im Bereich der Gesundheit aktiv unterstützen sollte.

Dieser Wandel stellt einen Schritt in die richtige Richtung dar. Viele Unternehmen bieten Ihren Mitarbeiter diverse Maßnahmen aus dem Bereich der Gesundheitsförderung an. Maßnahmen wie Rückenschulen, Screenings, Gesundheitstage oder aktive Pausen fallen unter den Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung und werden sehr häufig umgesetzt. Trotz dieser Maßnahmen beklagen viele Unternehmen weiterhin hohe Krankheitsquoten und damit einhergehend hohe Kosten in den Bereichen Lohnfortzahlung und Produktivität. Ebenso sind hohe Opportunitätskosten durch ungenutzte Potenziale zu verzeichnen.

Dieser Faktor zeigt, dass alleine der gute Wille vereinzelt BGF-Maßnahmen umzusetzen nicht ausreicht, um ein effektives und leistungsfähiges BGM aufzubauen, dass nachhaltig die Gesundheit der Mitarbeiter verbessert und Ihre Leistungsfähigkeit stärkt. Vielen Unternehmen fehlt häufig das Know-how, um ein gezieltes Vorgehen durchzuführen. Dabei ist dieses zielgerichtete Vorgehen essentiell, um langfristige Erfolge mit seinem Betrieblichen Gesundheitsmanagement zu erzielen.

Ein Hauptfaktor bildet hierbei die Potenzialanalyse im BGM. Die nachfolgenden Aufführungen geben eine Antwort darauf, was für ein zielführendes BGM entscheidend ist, warum eine Potenzialanalyse ein unabdingbarer Faktor ist und wieso eine Reihe von BGF-Maßnahmen sogar Ressourcen verbrennen anstatt diese zu schonen.


Erlernen Sie, wie Sie eine zielgerichtete und professionelle Potenzialanalyse im BGM durchführen und hieraus wichtige Erkenntnisse für branchen- und zielgruppenspezifisches Betriebliches Gesundheitsmanagement ableiten.


In welchen Fällen sind BGF-Maßnahmen wirkungslos?

BGF-Maßnahmen gehören zu einem umfassenden Gesundheitsmanagement absolut dazu, allerdings ist es wichtig, dass Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung auf Grundlage eines zielgerichteten und klaren Fundaments ausgewählt werden. Ohne dieses Fundament hat man keinerlei Informationen, welche individuellen Herausforderungen im Unternehmen im Bereich des BGM vorliegen, wo sich der größte Erfolgshebel befindet und wer die Zielgruppe im BGM darstellt. Somit besteht die Gefahr, dass Maßnahmen umgesetzt werden, die vollständig an den eigentlichen Hauptfaktoren vorbeigehen. Dies führt dazu, dass personelle, zeitliche und finanzielle Ressourcen vergeudet werden, ohne nennenswerte Erfolge zu erzielen. Die Umsetzung von BGF-Maßnahmen muss immer von einem klaren Fundament ausgehen. Entsprechend sollte folgende Faktoren berücksichtigt werden:

  • Herausforderungen im BGM

  • Größter Erfolgshebel im BGM

  • Zielgruppe

  • Branche

Erst danach können zielgerichtet Maßnahmen umgesetzt werden, die dann auch den gewünschten Effekt erzielen.


Erfolgsfaktor Potenzialanalyse

Die Potenzialanalyse dient dazu, dass oben beschrieben Fundament zu entwerfen. Mit einer Potenzialanalyse wird der aktuelle Status quo des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ermittelt. Es wird sichtbar, welche Stärken und Schwächen das eigene BGM aufweist und welche Chancen und Risiken innerhalb des individuellen BGM vorliegen. Somit bekommt man einen klaren Überblick über Herausforderungen im BGM und an welchen Erfolgshebeln man ansetzen sollte, um diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Des Weiteren dient die Potenzialanalyse der zielgruppen- und branchenspezifischen Segmentierung. Häufig werden im Zuge von Gesundheitsangeboten vor allem die Leute erreicht, die sowieso schon gesundheitlich interessiert sind. Wichtig ist allerdings hierbei, dass gesundheitliche Maßnahmen vor allem für diejenigen Mitarbeiter durchgeführt werden, die ein erhöhtes Risiko für Fehlzeiten aufweisen. Nur durch das klare feststellen der Zielgruppe, können darauf folgend spezifische Maßnahmen abgeleitet werden. Hierbei wird innerhalb einer Potenzialanalyse im BGM auf das sogenannte Pareto-Prinzip zurückgegriffen. Das Pareto-Prinzip beruht auf der 80-zu-20-Regel. Diese Regel besagt, dass eine kleine Menge meist größere Auswirkungen auf einen Gesamtwert hat als eine große Menge. Auf die Krankheitsrate übertragen, liegt das Phänomen vor, dass in den meisten Fällen 20% der Mitarbeiter für 80% der Krankheitstage verantwortlich sind. Diese 20% lassen sich nochmals unterteilen. 16% der Mitarbeiter sind häufig für 16% der Krankheitstage verantwortlich, während die restlichen 4% der Mitarbeiter für satte 64% der Krankheitstage verantwortlich sind. Eine Fokussierung auf diese 4% der Mitarbeiter setzt den größten Erfolgshebel in Bewegung, um schnellstmöglich die Krankheitsrate effektiv zu reduzieren. Eine weitere Segmentierung sollte nach der Branche erfolgen. Die Baubranche bringt andere Belastungsfaktoren mit sich als die Versicherungsbranche. Hierbei ist es wichtig die Maßnahmenauswahl nach den jeweiligen Belastungsfaktoren zu segmentieren. Kennzeichnet sich die Arbeit durch sehr stark körperliche Belastungsfaktoren oder sind die mentalen Belastungsfaktoren als prägnanter anzusehen? Bei der Branchenanalyse ist ebenfalls wichtig herauszufiltern, welche individuellen Herausforderungen die Branche mit sich bringt. Befinden sich meine Mitarbeiter den ganzen Tag im Freien und sind somit verschiedenen Witterungsbedingungen ausgesetzt, Arbeitet meine Belegschaft in starkem Maße mit Gefahrenstoffen oder haben Mitarbeiter verantwortungsvolle Aufgaben bei denen Sie mental sehr stark gefordert werden? All diese Aspekte müssen klar und deutlich geklärt sein, um ein starkes Fundament an genauen Informationen zu haben, auf dieses dann zielgerichtet Maßnahmen aufgebaut werden. Somit ist die Potenzialanalyse das Erfolgstool, um zielgerichtet zu agieren.


Return of Investment einer Potenzialanalyse

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Die Potenzialanalyse legt den Grundstein für ein erfolgreiches Betriebliches Gesundheitsmanagement. Eine Potenzialanalyse schafft einen unglaublich hohen Mehrwert im Bereich des Return of Investment. Der Return of Investment beschreibt den Nutzen einer Maßnahme im Verhältnis zu den getätigten Ausgaben. Dieser RIO ist für viele Unternehmen ein wichtiger Faktor, da das Betriebliche Gesundheitsmanagement aus Unternehmenssicht vorrangig einen wirtschaftlichen Gewinn herbeiführen soll. Im Idealfall möchte man für jeden gezahlten Euro zwei Euro zurückerhalten. Die Potenzialanalyse im BGM birgt riesigen Chancen nicht nur zwei Euro sondern vier, fünf oder auch sechs Euro zurück zu erhalten. Durch eine klar, strukturierte Segmentierung spart die Potenzialanalyse zeitliche, personelle und finanzielle Ressourcen. Man verschwendet keinerlei Zeit mit Experimenten im Bereich der Maßnahmenfindung. Des Weiteren kennt man auf Grundlage der Potenzialanalyse seine genaue Zielgruppe und kann Maßnahmen gezielt auswählen, so werden finanzielle Ressourcen geschont, da die genannten Experimente bei der Maßnahmenfindung ausbleiben. Der Maßnahmenentwurf für die entsprechende Zielgruppe sorgt dafür, dass sich die Krankheitsquote sehr schnell und sehr stark reduzieren lässt, hierbei sind an die 4 % der Mitarbeiter zu denken, die für 64 % der Krankheitstage verantwortlich sind. Dies führt zu enormen Kosteneinsparungen, wenn man bedenkt das ein Krankheitstag den Arbeitgeber 250 Euro an Lohnfortzahlungen kostet. Hinzu kommt ein 100 prozentiger Aufschlag, aufgrund des Produktionsausfalls, was zu einer Endsumme von 500 Euro pro Arbeitnehmer pro Krankheitstag führt. Des Weiteren ist es möglich indirekte Kosten zu reduzieren. Aufgrund von Fehlzeiten kommt es häufig vor, dass andere Arbeitnehmer einen Mehraufwand an Arbeit haben, um die Ausfälle Ihrer Kollegen zu kompensieren. Dies führt häufig zu Qualitätsverlusten, einem schlechten Arbeitsklima und im schlimmsten Falle zu einer erhöhten Fluktuationsrate. Auch hierbei kann eine zielgruppenspezifische Vorgehensweise im Rahmen der Potenzialanalyse große Effekte bewirken.


Für wen ist eine Potenzialanalyse geeignet?

Die Potenzialanalyse legt den Grundstein für ein erfolgreiches Betriebliches Gesundheitsmanagement. Eine Potenzialanalyse sollte in regelmäßigen Abständen erfolgen, es ist ganz egal, ob ein BGM  in einem Unternehmen aufgebaut wird oder schon jahrelang Bestandteil der Unternehmensphilosophie ist. Grund dafür ist, dass sich zum einen das Betriebliche Gesundheitsmanagement stetig weiterentwickelt und zum anderen, dass der gesundheitliche Wandel sowie der Wandel in der Arbeitswelt rasant voranschreitet. Somit ändern sich Herausforderungen, Zielgruppen und Branchenspezifische Aspekte in regelmäßigen Abständen.  Eine Potenzialanalyse stellt somit sicher, dass man immer auf die aktuellsten Gegebenheiten vorbereitet ist. Sinnvoll ist es hierbei, regelmäßige Zeitpunkte festzulegen, wann eine erneute Analyse stattfinden soll. Spätestens alle zwei Jahre sollte eine erneute Potenzialanalyse stattfinden. Hierbei ist darauf zu achten, dass man den damaligen Ist-Zustand mit der jetzigen Ausgangssituation vergleicht. In diesem Kontext stellen sich Fragen, inwieweit die damaligen Herausforderungen und Erfolgshebel noch aktuell sind, ob sich die Zielgruppe verändert oder gewandelt hat, gab es branchenspezifische Veränderungen oder neue gesetzliche Auflagen die beachtet werden müssen, in welchen Bereichen hat sich das BGM weiterentwickelt und wie kann man diese Veränderung als Unternehmen nutzen. Eine Potenzialanalyse ist für jedes Unternehmen ein wesentliches Tool, um sein BGM zu modifizieren bzw. effizienter und effektiver zu gestalten. Hierbei ist es egal, ob ein Unternehmen 200, 3000 oder 85 Mitarbeiter besitzt. Allerdings ist es empfehlenswert bei einer Unternehmensgröße ab 1000 Mitarbeitern, aufgrund der umfangreichen Informationsmenge, ein interdisziplinäres Team zu bilden, um die diversen Analysen auf verschiedene Schultern zu verteilen.


Fazit zur Potenzialanalyse

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Die Potenzialanalyse ist ein Tool, dass zu jeder zielgerichteten BGM Strategie dazugehört. Ohne das aus der Potenzialanalyse entstehende Fundament ist keine gezielte Maßnahmenfindung möglich. Somit verpuffen Maßnahmen ohne einen nennenswerten Effekt zu erzielen, des Weiteren werden zeitliche, personelle und finanzielle Ressourcen vergeudet. Die Potenzialanalyse ist von jedem Unternehmen durchführbar, egal ob ein BGM erst an den Anfängen steht oder schon feste Strukturen aufweist. Auch die Unternehmensgröße spielt bei der Umsetzung einer Potenzialanalyse keine Rolle. Potentiale zu analysieren bietet die Chance Maßnahmen zielgerichtet auszuwählen und somit zielgruppen- und branchenspezifisch vorzugehen. Des Weiteren erhält ein Unternehmen aussagekräftige Informationen zum Status quo des eigenen Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Ein weiterer lohnenswerter Faktor ist der lukrative Return of Investment, den eine Potenzialanalyse erzeugt. Hierbei ist es möglich die Krankheitsquote schnell zu reduzieren und sich somit hohen Kosten im Bereich der Lohnfortzahlungen, Opportunität und Produktivität einzusparen. Auswirkungen sind ebenfalls im Bereich der indirekte Kosten zu verzeichnen. Durch die steigende Gesundheitssensibilisierung, den Demographischen Wandel sowie dem Fachkräftemangel werden vor allem die Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil besitzen, die das BGM am zielgerichtetsten umsetzen, Prozesse so effektiv und effizient wie möglich gestalten und aus vorhandenen Informationen zum BGM die richtigen Schlüsse ziehen. Diese Faktoren werden durch die Potenzialanalyse abgedeckt und schaffen somit in Zukunft einen nicht zu unterschätzenden Wettbewerbsvorteil.